Ausstellung 35 Jahre Schlossgärten Arcen
1988 wurde im Maasdörfchen ein grüner Themenpark eröffnet: Kasteeltuinen Arcen, bzw. die Schlossgärten Arcen. In den niederländischen Medien sprach man vom ‘kleinen Versailles’. Unter der Leitung des Gartenarchitekten Niek Roozen und in Zusammenarbeit mit den Rosenzüchtern aus dem benachbarten Lottum und der niederländischen Provinz Limburg entstand ein einzigartiges Gartenerlebnis. Neben den Gärten und Kulturhistorie wurde auch die Kunst ein wichtiger Bestandteil des Parks. So zeigte Fons Schobbers sein Kunstwerk ‘Movement’ im mediterranen Gewächshaus und stellte David Vanorbeek seine Libellen im Teich an der Casa Verde auf. Im Verlauf der Jahre boten das Schloss – und später auch dieser Garten – Platz für die verschiedensten Ausstellungen, häufig in Zusammenarbeit mit regionalen Kunstexperten oder Künstlern, die eine Solo-Ausstellung ausfüllten.
Nach 35 Jahren Schlossgärten Arcen steht das Libellen-Pärchen noch immer im Teich und hat das Kunstwerk ‘Movement’ nach dem Abriss der Casa Verde einen neuen Standort im Mediterranen Garten erhalten. Im Jahr 2023 möchten wir darauf zurückblicken, was die Kunst mit den diversen Freiluft-Ausstellungen in diesem Garten in den vergangenen 35 Jahren im Park bedeutet hat. Ein Garten, den unser Gartenarchitekt Niek Roozen im Jahr 2004 entworfen hat.
Fons Schobbers
Damals und heute
Der niederländische Künstler Fons Schobbers stellte seine Werke bereits zur Eröffnung der Schlossgärten Arcen aus. Außerdem hat eines seiner Kunstwerke einen permanenten Platz im Mediterranen Garten. Anlässlich der Ausstellung ‚35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ stellt er in diesem Jahr die folgenden Kunstwerke im Wasser- & Skulpturengarten aus: Erotic Space und ein Kunstwerk ohne Namen.
Über Fons Schobbers
Fons Schobbers, geboren 1947 in Venlo, ist seit 1973 ein freischaffender Künstler. Nach einer Ausbildung an der Academie voor Industriële vormgeving Eindhoven (Akademie industrielles Design Eindhoven) folgte eine Studienperiode in den Ateliers von Henraux Querceta Italie. Er hat zahlreiche Ausstellungen und Aufträge im In- und Ausland. Seine Werke wurden in die Kollektionen von u.a. DSM, Shell, Sabic, Nederlandsche Bank, NEDAP, AZ Groningen aufgenommen. Seit 1982 wohnt und arbeiten Fons und seine Ehefrau Liesbeth im ehemaligen Kloster Mariadal in Venlo. In der restaurierten Kapelle ist eine permanente Ausstellung seiner Werke zu finden.
Weitere Informationen über Fons SchobbersSjer Jacobs
Damals und heute
Der Künstler Sjer Jacobs steht mit permanenten Kunstwerken im Lommerreich und im Rhododendrongarten der Schlossgärten. Im Wasser- & Skulpturengarten können anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen’ besichtigt werden: Kleines Baby, Großes Baby, Kind 1, Kind 2, Kind 3, Hund 1, Hund 2 und Hund 3.
Über Sjer Jacobs
Sjer Jacobs: “Meine Faszination für Menschen wuchs schon früh aus dem Zeichnen. Die Porträts, die ich auf der Akademie machte, wuchsen wie von selbst zu ganzen Menschen. Stoff im Überfluss, denn ich liebe es mich Menschen anzusehen, fast ohne Scham, Gesichter, Haltungen, Bewegungen und ihr gegenseitiges Verhalten. Ein Galeriebesitzer machte mal die Bemerkung, ich verschlinge quasi die Menschen mit meinen Augen. Da ist was wahres drin. Die Bilder, die ich sehe, speichere ich in meinem Gehirn, um dann noch kaum daran zu denken. Aber, in dem Augenblick, da ich sie brauche, springen sie wieder zum Vorschein und verwandeln sie in Farbe, Ton oder Gipsfigur. Genauso schamlos wie ich sie gespeichert habe. Von diesem Augenblick an führen sie ihr eigenes Leben. Sie erzählen ihre eigene Geschichte. Sie rufen Emotionen hervor, verführen zu Betrachtungen. Der eine oder andere erkennt seine Nachbarin oder seinen Großneffen wieder. Ich soll darüber etwas sagen? Aber bitte, Kunst soll für sich sprechen und muss nicht erläutert werden. Außerdem hege ich eine Faszination für Materialien und Techniken. Stelle mich in eine egal welche Werkstatt und von allen Seiten springen jede Menge neue Ideen auf mich zu.”
Weitere Informationen über Sjer JacobsDavid Vanorbeek
Damals und heute
Der Künstler David Vanorbeek stellt im Großen Teich am Blumenpfad permanent ein Kunstwerk aus. Dieses Jahr stehen anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ die folgenden Werke im Wasser- & Skulpturengarten: Bidsprinkhaan (Gottesanbeterin), Serge les Yeux sur ‘Horizon, Spin en Bij (Spinne und Biene).
Über David Vanorbeek
David Vanorbeek (1968, Leuven – Belgien) begann seine künstlerische Laufbahn mit Insekten-Skulpturen. Unter diesem Thema stellte er auf Pflanzenmessen in Belgien und in den Niederlanden (uns sogar auf der Chelsea Flower Show in London) aus und verkaufte er Kunstwerke an (Tier-)Gärten und botanische Gärten. Im Jahr 2002 emigriert er von Belgien nach Frankreich und lässt sich in der südfranzösischen Region Aquitanien nieder. Seit dem Beginn seiner Künstlerkarriere möchte er den Betrachter mit seiner Kunst auf die Bedeutsamkeit der Natur und Umwelt aufmerksam machen und den Respekt, den der Mensch davor haben sollte. Im Laufe der Jahre hat sich David – zusammen mit seinen Kreationen – weiterentwickelt und ist er als Künstler gewachsen. Seine Kunst wurde dadurch immer abstrakter und monumentaler. Auch in diesem Moment will der Künstler neue Schritte unternehmen: Gemeinsam mit seiner Ehefrau Natalie Magnin, einer Textil-Künstlerin, arbeitet er an der Verwirklichung eines Skulpturenpark mit einer permanenten Textilkunstausstellung.
Über die Kunstwerke
Bidsprinkhaan (Gottesanbeterin)
Die Gottesanbeterin ist eine der Lieblingsinsekten von David. Bei Spaziergängen in der Natur Südfrankreichs wird man diese Insekten häufiger treffen. Der verwendete Eisendraht ist recycelt und stammt aus den Weinbergen. Die ursprüngliche Beschichtung verhindert Rost, allerdings nur wenn nicht (zu viele) Schädlingsbekämpfungsmittel und Pestizide auf die Felder gestreut werden…. dadurch hat dieser Draht eine Rostschicht entwickelt.
Serge, les Yeux sur l’Horizon
Serge ist ein abstraktes Werk. Geschweißt aus wiederverwertetem Eisen. Doch lassen sein Name und seine Gestalt ein wenig Lebendigkeit vermuten. Kaltem, schwerem und rostigem Eisen Lebendigkeit ausstrahlen lassen und es sogar ‚leicht‘ aussehen lassen ist eine der besonderen Eigenschaften der Kunstwerke von David.
Bij (biene)
Die Biene gehört zu den bekanntesten nützlichen Insekten. Sie kommt nicht einzeln vor und ist mit ihrer großen Vielfalt an Lebensformen DIE Formel für gesunde Eco-Systeme. Alle Insekten und Lebensformen sind deshalb sehr wichtig. Die Schlossgärten Arcen sind ein wunderbares Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Gärtnern und anderen ‚Tieren‘.
Spin (Spinne)
Auch wenn die Kunstwerke von David ein abstraktes Äußeres haben, es gibt immer eine Spinne in Davids Nähe. Ganz anders als bei einer Phobie sieht David die Spinne als besonders schönes Wesen. Insekten und Spinnen haben David gezeigt, dass sich die Welt nicht nur um den Menschen dreht. Deshalb Davids Ode an die Insekten. Kunst mit Respekt vor dem Insekt.
Carina Janssens
Damals und heute
Die Künstlerin Carina Janssens steht mit einem permanenten Kunstwerk im Lommerreich. Dieses Jahr steht anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ das folgende Werk im Wasser- & Skulpturengarten: ‘Lange man en vrouw’ (Lange(r) Mann und Frau)
Über Carina Janssens
Ruhelos und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Es ist eine ständige Suche nach dem Finden von Motiven und Formen, die mir die Eindrücke liefern und mein Künstlerdasein mitbestimmen. So lebt Carina Janssens; geboren auf dem Wasser, Kind eines Schiffers und in der Provinz Limburg niedergelassen. Ausgebildet an der Kunstakademie in Maastricht.
Über das Kunstwerk ‚Lange man en vrouw‘ (Lange(r) Mann und Frau)
Sie stehen da, stolz, unverwüstlich vor Wetter und Wind, aber auch besinnlich. Ein Ruhepunkt mit dem Blick nach vorne, in die Zukunft.
Ann Hermans
Damals und heute
Die Künstlerin Ann Hermans stellte bereits eher in den Schlossgärten Arcen aus, nämlich in den Jahren 2015, 2016 und 2022. Dieses Jahr stehen anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ die folgenden Werke von Ann Hermans im Wasser- & Skulpturengarten: Humanity, Hannah und The Conversation.
Über Ann Hermans
Nach Ausbildungen in der Textil-Kunst und Keramik legte Ann Hermans einen beeindruckenden Weg einer selfmade Modedesignerin ab. Als eigensinnige Künstlerin entschied sie sich immer wieder für einen thematischen Ansatz ihrer Modekollektion. Dadurch lernte sie bei ihrer Recherche zum Thema ‚Knöpfe‘ den Künstler Shinkichi Tajiri kennen, einen in Amerika geborenen Japanischen Bildhauer, der über die Cobrabewegung in den Niederlanden gelandet war. Und selbstverständlicherweise landete sie nun auch selbst in die Welt der bildenden Künste. Ann Hermans, bildende Künstlerin, macht unter anderem Bronze Bildwerke, Skulpturen und Gemälde.
Über die Kunstwerke
Humanity
Lesen Sie nachfolgend das Gedicht ‘Humanity’.
Hannah
Hannah ist eine Tänzerin au seiner sehr musikalischen Familie. Das Mädchen Hannah hat für diese Skulptur Modell gestanden. Ann hat Hannah in den Schlossgärten Arcen kennengelernt.
The Conversation
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Iris Le Rütte
Damals und heute
Die Künstlerin Iris Le Rütte stellte bereits im Jahr 2017 in den Schlossgärten Arcen aus. Dieses Jahr stehen anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ die folgenden Werke von Iris Le Rütte im Wasser- & Skulpturengarten: ‘Daphne in de Wind’ (Daphne im Wind) und ‘Vergeten Herinnering’ (Vergessene Erinnerung).
Über Iris Le Rütte
Iris Le Rütte ist eine bildende Künstlerin und Dichterin. Während ihres Studiums entschied sie sich – entgegen dem damals vorherrschenden Trend zur Abstraktion – für erkennbare Formen. Ihre Arbeit wird als halbrealistisch und märchenhaft angesehen. Sie hatte Einzelausstellungen unter anderem im Singer Laren und im Museum Beelden aan Zee. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen von Unternehmen wie Ahold und Akzo Nobel. Zusammen mit Künstlern wie Henk Visch, Thom Puckey und Tom Claassen setzt sie sich stark für die neue Figuration ein – die Wiedergeburt der Erzählung und des Symbols in der bildenden Kunst. Le Rütte hat viele Skulpturen und monumentale Werke für den öffentlichen Raum geschaffen. Eine ihrer bekanntesten Kunstwerke ist die Fata Morgana – drei stählerne Dromedare entlang einer Eisenbahnstrecke in Amsterdam. Sie entwarf verschiedene Kulturpreise wie den Heldringprijs des NRC und den IJ-Prijs der Stadt Amsterdam und von PwC. Sie nimmt eine besondere Stellung als bildende Künstlerin ein, die auch Gedichte schreibt. Innerhalb kurzer Zeit erreichte ihr Buch mit Gedichten und Zeichnungen, ‚Ik dicht je bij me‘, die achte Auflage. Ihre Bilderserie auf dem Dach des Krankenhauses OLVG in Amsterdam wurde für den Elisabeth-van-Thüringen-Preis nominiert.
Über die Kunstwerke
Daphne in de wind (Daphne im Wind)
Apollo liebt die schöne Nymphe Daphne, seine Liebe wird jedoch nicht von ihr erwidert – eine Geschichte aus den „Metamorphosen“ des römischen Dichters Ovid. Die Nymphe flieht. Plötzlich spürt sie, wie ihre Füße in den Boden wurzeln und ihre Arme zu Ästen werden – sie ist zu einem Lorbeerbaum geworden. Daphne streckt ihre Arme in die Höhe: Ist es Verzweiflung oder Euphorie, weil sie endlich von dieser unmöglichen Liebe befreit ist? Diese Darstellung handelt vom Akzeptieren des Schicksals – nur dann wird sie glücklich sein.
Vergessene Erinnerung
Die Nymphe Daphne aus den „Metamorphosen“ des römischen Dichters Ovid verwandelte sich in einen Lorbeerbaum, nachdem sie vor dem hoffnungslos verliebten Gott Apollo flüchtete. Ihre Arme strecken in die Höhe, als ob sie sich in der Umgebung auflösen möchte und alles hinter sich lassen möchte. Sie versucht, ihr Gleichgewicht in der neuen Situation zu finden und schwebt sprichwörtlich auf dem Rand zwischen vergessen und erinnern – es stellt sich die Frage, ob man eine Erinnerung jemals vergessen kann.
Else Ringnalda
Damals un heute
Die Künstlerin Else Ringnalda stellte bereits im Jahr 2014 in den Schlossgärten Arcen aus. Dieses Jahr stehen anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ die folgenden Werke von Else Ringnalda im Wasser- & Skulpturengarten: Theater op Water (Theater auf dem Wasser), Drosophila, Tussen Droom en Werkelijkheid (Zwischen Traum und Wirklichkeit), Zwak Geslacht (Schwaches Geschlecht) und Louter Genieten (Reines Genießen).
Über Else Ringnalda
Else Ringnalda: “Meine Inspiration schöpfe ich aus der Frage: Wie sieht eine ideale Gesellschaft aus? Der Homo Ludens (= der spielende Mensch), der dort lebt, entdeckt und entwickelt seine Talente. Diese Menschen bewundern die Unterschiede des anderen. Sie sind, wer sie sind, ohne Vorurteile bezüglich Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung, Herkunft oder Hautfarbe. Die figurativen Bilder, die entstehen können, können starke Frauen oder Männer sein, die ihre Unsicherheit zeigen oder umgekehrt..”
Über die Kunstwerke
Theater op Water (Theater auf dem Wasser)
Indem ich meine Bilder auf dem Wasser treiben lasse, können sie unter dem Einfluss von Wind und Strömung immer wieder eine andere Seite von sich zeigen. Es entsteht eine Interaktion zwischen den verschiedenen figurativen Bildern. Eine Art Theater auf dem Wasser.
Tussen Droom en Werkelijkheid (Zwischen Traum un Wirklichkeit)
Dieser Titel bezieht sich auf die ersten Worte des Gedichts von Elsschot ‚Tussen droom en daad …‘ (Zwischen Traum und Tat). Man sieht eine sitzende Frau in einer Haltung, die von anderen als nicht keusch oder nicht weiblich bewertet werden könnte. Sie sitzt in versunkenen Gedanken, ohne sich darum zu kümmern, was andere möglicherweise über sie denken.
Drosophila
Diese Skulptur stellt auch eine nachdenkliche Frau dar. Sie ist so schlank und tritt nicht in den Vordergrund, dass man sie fast übersehen könnte, wie eine Fruchtfliege, die auf Lateinisch Drosophila heißt. Die um sie herum treibenden Skulpturen sind alle Homo Ludens.
Zwak Geslacht (Schwaches Geschlecht)
Man sieht eine Frau, die einen Mann auf ihren Schultern trägt. Diese Skulptur stellt nicht nur eine Frage durch den Titel. Die Frau ist eine schwarze Frau mit einem weißen Mann auf ihren Schultern. Die Frage bezieht sich auch auf die paternalistische Haltung der westlichen Welt gegenüber Afrika.
Louter Genieten (Reines Genießen)
Sich bewusst werden aller Freuden, die das Leben uns bietet. Und täglich Momente finden, um sie rein zu genießen.
William Sweetlove
Damals und heute
Der belgische Künstler William Sweetlove stellte seine Werke bereits eher in den Schlossgärten Arcen aus, nämlich mit einer Solo-Ausstellung im Jahr 2021 und es steht seitdem ein permanentes Kunstwerk im Wasser- & Skulpturengarten. Dieses Jahr steht anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ das folgende Werk von Sweetlove im Wasser- & Skulpturengarten: Cloned Giant Cats With Pet Bottle.
Über William Sweetlove
Willkommen in der Welt von William SWEETLOVE. In einem Überfluss an Formen und Farben, einer Überwältigung von Polyesterdarstellungen, einem Stück universeller Kunstgeschichte, das die Welt außerhalb unserer Küstenebene von den ökologischen Problemen durch seine ästhetische Präsenz überzeugt hat. Nun liegt es an Middelkerke, insbesondere Leffinge, diese Botschaft entlang der Küstenlinie zu verbreiten.
Weitere Informationen über William SweetloveHerbert Nouwens
Damals und heute
Der Künstler Herbert Nouwens ist ein ehemaliger Bewohner vom Schloss Arcen. Dieses Jahr stehen anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ die folgenden Werke von Herbert Nouwens im Wasser- & Skulpturengarten: Kringloop (Kreislauf) 1 en Kringloop 2.
Über Herbert Nouwens
Herbert Nouwens (1954) war nach seinem Studium an der Akademie in Maastricht (Stadsacademie und Jan van Eijkacademie) für einige Jahre (in den 80er Jahren) der einzige Bewohner von Schloss Arcen, als ‚Anti-Kraak‘ Bewohner, der Einbrüche in leerstehenden Gebäuden verhindern soll. Dort hat er seinen ersten großen Auftrag erhalten, ein bronzenes Kriegsdenkmal für seinen Geburtsort Oegstgeest. Als Pläne entstanden, das Schloss und die umliegenden Gärten zu renovieren, zog er nach Amsterdam, wo er schließlich auf dem Gelände der Westergasfabriek eine Werkstatt bekam. Als dieses Gelände zum Kulturpark Westergasterrein entwickelt wurde, fand er nach einigen Umwegen in Slochteren eine große ehemalige Milchfabrik, wo er seit zwanzig Jahren lebt und arbeitet. Seine Präsenz in Amsterdam ist jedoch immer noch sehr spürbar. Entlang des Brettenpad, das im Westerpark beginnt, stehen zwanzig monumentale Skulpturen von ihm. Auch in anderen Teilen des Landes gibt es zahlreiche große Kunstwerke von ihm. Neben diesen großformatigen Stahlskulpturen schafft Nouwens auch viele kleine Arbeiten, poetische Skulpturen, Raumzeichnungen. Er stellt regelmäßig in den Niederlanden und Deutschland aus, arbeitet gerne im Auftrag und findet es besonders bemerkenswert, nach fast 40 Jahren für einen kurzen Moment an den Ort zurückzukehren, wo alles begann: Schloss Arcen!
Über die Kunstwerke
Kringloop 1 (Kreislauf 1, größte Skulptur)
Stahl, 2014
Kringloop 2 (Kreislauf 2, auf Holz-Sockel)
Stahl
Shinkichi Tajiri
Damals und heute
Der Künstler Shinkichi Tajiri stellte bereits eher in den Schlossgärten Arcen aus, nämlich 2016 und 2017. Dieses Jahr stehen anlässlich der Ausstellung ’35 Jahre Schlossgärten Arcen‘ die folgenden Werke von Tajiri im Wasser- & Skulpturengarten: Granny’s Knot und Ronin.
Über Shinkichi Tajiri
Shinkichi Tajiri wird am 7. Dezember 1923 in Los Angeles als Sohn japanischer Einwanderer geboren. Er ist in erster Linie Bildhauer, beschäftigt sich aber auch mit Film, Fotografie, Malerei und Grafik. Nach dem Krieg studiert er von 1947 bis 1948 am Art Institute of Chicago und geht anschließend nach Paris, wo er bei dem Bildhauer Zadkine und später beim Maler Léger studiert. Damit erregt er die Bewunderung der in Paris ansässigen niederländischen CoBrA-Künstler. Tajiri ist einer der ersten Künstler, die „Junk Sculptures“ schaffen. Skulpturen, die aus Stücken von Eisenabfällen aus der Metall- und Maschinenindustrie zusammengesetzt sind und durch Schweißen zu einer neuen Einheit verbunden werden. Im Jahr 1956 zieht Tajiri nach Amsterdam und 1962 zieht er mit seiner Frau Ferdi und ihren beiden Töchtern auf Schloss Scheres in Baarlo bei Venlo. In den Niederlanden wird Tajiri für seine künstlerische Vielfalt bewundert. Er repräsentiert die Niederlande auf der Documenta II (1959), Documenta III (1964), Documenta IV (1968) und der 31. Biennale von Venedig (1962). 1969 wird Tajiri auf Wunsch der Kunststudenten zum Professor an der Hochschule der Künste in Berlin ernannt, wo er bis 1989 unterrichtet. In dieser Zeit beginnt er, mit verschiedenen Medien zu experimentieren, darunter seine eigene Offset-Druckmaschine (X-Press), das fast vergessene Fotografieverfahren wie das Daguerreotypie und seine Computerzeichnungen auf dem Commodore Amiga. Am 2. Mai 2007 enthüllt Königin Beatrix „de Wachters“ auf der Stadtbücke über den Fluss Maas in Venlo. Am 15. März 2009 stirbt Tajiri umgeben von seiner Familie in Baarlo. Das renovierte Rijksmuseum (2013) in Amsterdam erwirbt seine Skulptur „Made in USA“ sowie Ferdis Hortisculpture namens „Wombtomb“. Beide Skulpturen sind dauerhaft in der 20. Jahrhundert-Sammlung des Rijksmuseums ausgestellt.
Über die Kunstwerke
Granny’s Knot, 2008 (aluminium)
Tajiri: “Im Jahr 1967 wollte ich eine skulpturale „Erklärung“ schaffen, die alle Mystifizierung, die meiner Meinung nach die Kunstwelt im Griff hatte, durchstechen würde. Skulpturen, die sofort jeden ansprechen würden und zugleich zeitlos in ihrer Form sein sollten. Dies war der Beginn der Knoten, der Knopen.”
Ronin, 1999 (gietijzer)
Tajiri: “Der Krieger, Kämpfer und Samurai sind Themen, die immer wieder in meiner Arbeit auftauchen. Sie drücken mein Bedürfnis aus, mich von den Gräueln des Krieges zu reinigen. In bildhauerischer Hinsicht basieren sie auf mittelalterlichen Rüstungen und schamanistischen Fetischen.“ Ab Mitte der 1990er Jahre greift er dieses Thema wieder auf, nun aber in einer Serie namens „Ronin“ (basierend auf der berühmten Geschichte der 47 Ronin) und schließlich in der (pazifistischen) Serie ‘Wachters en of Sentinels’.